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  Das "Weihnachtsspiel" von Carl Orff am 23. Dezember 2012
 

Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel

  Der Stern kummt auf, kummt auf bei der Nacht, helliechter steht er am Himmel; großmachti
zeigt er si an.
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel
  Ein früher Winterabend. Die Oberhexe beobachtet im Zauberspiegel den Himmel, und die
Hexen zeigen sich verwirrt und bös über das, was sich ereignen soll.
Hexen. Stella obscura, stella obscura, stella obscura!
Oberhexe: Die Frau, die kindn tut, kindn tut bei der Nacht, halt' und bindt den Zauber.
Des Kind aber, wann's hergwachsen is, dermaln auf sei Zeit, werd aufstehn, kent a groß's
Liecht an, schlagt und verwirft uns in eins, nimmt uns die Gwalt, treibt und verteibt uns in Unmacht.
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel
  Hexen: Der Finsternstern! Fins terre, finis terre, finis terre, finis terre, finis terre!
Die Hexen wollen verhindern, dass Maria ihren Weg fortsetzen kann, um ihren Sohn Jesus
zu gebären. Hexen: Na fang ma die Frau ein, na fang ma die Frau, die Frau, die Frau!
Wo leibt sie, wo lebt sie, wo treibt sie si rum? Wo kunnt ma ihr habhaft werdn?
   
  Oberhexe Oratorienchor Heimstetten mit Orffs WeihnachtsspielOberhexe: Die Frau, die geht ihrn Weg, die findt ihrn Weg von allein.

Derweil werden die Hexen immer wilder und gehässiger, und fordern die Oberhexe auf:
Von allein, von allein!? Mach's weglos, mach's wegfremd, laß's abwegig werd'n. Jag s'! Jag s'! Jag s' und verjag s'! Laß s' irrgehn, laß s' irrgehn, laß s' irrwendi werdn!

Frag's Glas, frag's Glas, frag's zäubrische Glas, das zäubrische, spieglete! Schaug was sie tut! Schaug was sie zeigt, was sie anzeigt! Wo findt sie die Frau, wo findt sie, wo findt sie, wo findt sie die Frau? Was zeigt sie, was tut sie, was zeigt sie im Glas?

Oberhexe: An Esel kummt übers Gebirg. kummt über die Berg, grad über d' Schneid. Und auf dem Esel, daderdrauf hockt die Frau. Die Frau, a blutjunge Frau. An Alter mit'm Stecken geht mit.
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel
  Hexen: An Esel, A Mann und a blutjunge Frau! Wo ziahng die Drei hin, wo ziahng die Drei hin,
alleini so spaat? Speculier, speculier, speculier!
   
  Hirten Oratorienchor Heimstetten mit Orffs WeihnachtsspielWährend die Hexen noch lange weiterzetern,
machen sich Hirten bei der Nacht auf und arbeiten sich durch den Schnee. Als sie bemerken, dass sie sich verirrt haben, suchen sie eine halb verschneite Höhle auf, in der sie übernachten wollen.

Zweiter Hirt: Da, da is des Loch, da schaug, des is des Loch, des ma gsucht habn und allweil net gfundn. - 's Wetterloch is's, verwaaht und verschniebn.

Erster Hirt: Da schliaff' ma nei, da bleibn ma für d' Nacht. Draußn taat ma derfriern.
   
  Hirten im Carl Orff Weihnachtsspiel
  Drei Hirten in der Höhle, während zwei weitere noch draußen im Schneestum unterwegs sind. Sie haben sich ein wärmendes Feuer gemacht und lamentieren über das grausliche Wetter.
Dritter Hirt: Der Aufvogl hat gschrien, hat gschrien bei der Nacht, und des deut't nix Guats.
Itzt is's aa kemma, des Wetter, des greisli, unguate. D' Unholdn habn 's herzogn, d' Nachthussn, d' Nachtfahrn machn a Jagerts, habn alls verfegt, daß a Tanzbodn hergeht. D' Unternachtn, d' Rauchnachtn san. An Aufvoglferdern is guat, wanns brennt und verbrennt, gegn Gspenster, daß s' unmachti wern.
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel Hirten
  Die zwei Hirten, die erst später in der Höhle eintreffen, berichten, dass sie einen alten Mann und eine hochschwangere Frau unterwegs trafen - halb erfroren. Die beiden wollten nach Bethlehem und sind vom Weg abgekommen. Ein weiterer Hirt, den sie unterwegs trafen, rettete die beiden aus ihrer misslichen Lage und begleitete sie zurück auf ihren richtigen Weg.
Erster Hirt: Des is koa guate Zeit, des is koa Zeit net zum Landfahrn.
Zweiter Hirt: Und für a Weiberts scho gar net.
Dritter Hirt: Leg no a Holz auf. Oaner muß aufbleibn beim Feuer.
Zweiter Hirt: Wart ma, und schlaf' ma. Alle legen sich hin, nur der fünfte Hirt wacht beim Feuer.
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel Hirten
  Der vierte Hirt wacht irgendwann auf, und sagt zum anderen: Du, hörst mi? Wach auf, i muß dir was sagn! Mir hat was traamt. Dann erzählt er von einem wundersamen Weg, den er im Traum ging, und dass er plötzlich Klingeln, Glöckchen und Getrappel hörte, das von Menschen auf der Straße herrührte. Lauffer, weißgewandete Lauffer mit wachlerte Hosn, Trosser und Knecht, Spießbubn, Rösser, Handrösser, Mohrn voll Gleckerln und Schelln, Roßpauker, Trummler,
Pfeiffer und Dudler.
Er erzählt weiter, dass die Fremden den Weg nach Bethlehem suchen,
um das Göttliche Kind zu finden, das dort in einem Stall zur Welt gekommen sein soll.
 
  Hirten im Carl Orff Weihnachtsspiel
  Der fünfte Hirt ist auch aufgewacht, und hat zugehört, was die anderen erzählt haben. Er sagt:
Und do steht er draußn, draußn z' Bethlehem, da steht der Stall, der sell Stall, zweng dem die Drei herkomma san bis vom End von der Welt. Den Stall, den hab i im Wahrtraam gsehng.
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel Hirten
  Der fünfte Hirt erzählt lange und begeistert von seinem "Wahrtraum". Vom Stern und von den Engeln, wie sie gejauchzt haben "gloria, gloria, gloria in excelsis", und wie Zithern, Harfen, Zimbeln, Schelln und eine Orgel geklungen haben. Er schwärmt weiter: Und allweil habn 's gsunga vom pax, der itza na kemma werd auf der Erdn. Vom pax hominibus, allweil vom pax und von de hominibus!!

Dem dritten Hirt wird das langsam zu bunt, und er fährt ungehalten dazwischen:
  Franz Huber als Hirt im Orff WeihnachtsspielItzt glangts ma, Kreizteifi! Itzt hab i scho gnua von dein dappertn Traam! Und er höhnt: Vom pax habn s' gsunga, vom pax und von de hominibus?! Daß i net lach !! Wia magst na an solchernen Schmarrn no verzähln? An pax, an pax bei den hominibus?! So bled ko do gar koar Engl net sein, daß er sowas daherredet. Keiner der anderen Hirten kann ihn mäßigen, und zum Schluss kommt er zu der Erkenntnis: So lang auf dera Welt hominibus san, gibt's aa bei dene bei dene koan pax
Tja, solange es Menschen gibt, gibt's auch keinen Frieden.
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel Hirten
  Nach langer hitziger Debatte sind die Hirten zwar müde, aber sie machen sich schließlich auf den Weg, das Jesuskind im Stall zu finden.
   
 
  Alles ist tief verschneit und glitzert durch das Mondlicht. Kinder, in weißen Hemden, jedes
eine brennende Kerze vor sich hertragend, kommen über das Schneefeld. Aus der Ferne
klingt Musik, und der Chor der Engel ist zu hören:
Plaudite, plaudite, plaudit, applaudite, plaudite tympana.
Canite, sonite, clangite, psallite. Tangite chordas, chordas et organum.
Tintinate, exsultate, triumphate: Hora felix, ter amoena, et venusta, hor felicissima!
Natus est puer, puer natus est, puer est natus, natus est in Bethlehem!
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel
  Die Kinder im Schnee: Eia, eia, o res miranda! Lux amatissima, clare, clarissima,
lux beatissima, suave, suavissima, o res miranda.
   
  Oratorienchor Heimstetten mit Orffs Weihnachtsspiel
  Die Kinder im Schnee: Eia, eia, o res miranda! Lux amatissima, clare, clarissima,
lux beatissima, suave, suavissima, o res miranda!
WIR BRINGEN DAS LICHT;
wir bringen den Schein, wir suchen den Schlüssel fürs himmlische Tor.

Chor der Engel: Laudate, laudate, laudate Dominum!
   
   
 

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  © Fotos: Willi Schabmair, Eleonore Peters
 

 

 

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