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  Carmina Burana von Carl Orff am 24. Juli 2009
Vorprogramm: Stücke für Sprecher und Schlagwerk von Orff
Orff Orff Sprechstücke gelesen
 

Orff Orff Sprechstücke gelesen Selten zu hörende Werke von Carl Orff aus dessen Nachlass.
Drei Stücke für Sprecher und Schlagwerk:
"Karsamstagslegende", "Epilog" und "Die Liebenden", komponiert 1976.
Die beeindruckenden Texte aus "Sieben Gedichte" von Bert Brecht wurden sehr einfühlsam von Raphael Gehrmann und Christine Gampl vorgetragen. Geheimnisvoll und zart die Schlagwerkbegleitung.

  Texte der Orff-Sprechstücke von Bert Brecht aus "Sieben Gedichte"
   
 

Karsamstagslegende

 

Seine Dornenkrone
Nahmen sie ab
Legten ihn ohne
Die Würde ins Grab.

Als sie gehetzt und müde
Andern Abends wieder zum Grabe kamen
Siehe, da blühte aus dem
Hügel jenes Dornes Samen.

Und in den Blüten, abendgrau
verhüllt sang wunderleise
Eine Drossel süß und mild
Eine helle Weise.

Da fühlten sie kaum mehr den
Tod am Ort
Sahen über Zeit und Raum
Lächelten im hellen Traum
Gingen träumend fort.

   
  Epilog
 

Abermals gingen
einige über sein Feld zur Abendzeit.
Der Himmel war dunkel.
Wind ging.
Das Korn blühte weit.
Sie gingen gebeugt und schwer -
im letzten Licht.
Ein fremder Mann ging mit ihnen.
Sie kannten ihn nicht.
Sie waren traurig, weil Jesus gestorben war.
Aber einmal sagte einer:
Es ist sonderbar.
Er starb für sich.
Und starb ohne Sinn und Gewinn.
Dass ich auch nicht leben mag:
Dass ich einsam bin.
Sagte ein anderer:
Er wusste wohl nicht, was uns frommt.
Sagte ein Dritter:
Ich glaube nicht, dass er wiederkommt.
Sie gingen gebeugt und schwer
im letzten Licht.

Ein fremder Mann ging mit ihnen.
Sie kannten ihn nicht.
Und einer sah übers Ährenfeld und
fühlte seine Augen brennen und sprach:
Dass es Menschen gibt,
die für Menschen sterben können.
Und er fühlte Staunen in sich
(als er weiter sprach):
Und dass es Dinge gibt,
für die man sterben kann.
Und jeder hat sie und er hat sie nicht
weil er's nicht weiß. -
Das sagte er im allerletzten Licht.
Es war ein junger Mensch.
Es ging um die Abendzeit.
Der Himmel er war dunkel.
Wind ging.
Das Korn blühte weit.
Sie gingen gebeugt und schwer -
im letzten Licht.
Ein fremder Mann ging mit ihnen.
Sie kannten ihn nicht.

   
  Die Liebenden aus der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny"
 
Sieh jene Kraniche in großem Bogen!
Die Wolken, welche ihnen beigegeben
Zogen mit ihnen schon, als sie entflogen
Aus einem Leben in ein andres Leben
In gleicher Höhe und mit gleicher Eile
Scheinen sie alle beide nur daneben.
Daß so der Kranich mit der Wolke teile
Den schönen Himmel, den sie kurz befliegen
Daß also keines länger hier verweile
Und keines andres sehe als das Wiegen
Des andern in dem Wind, den beide spüren
Die jetzt im Fluge beieinander liegen
So mag der Wind sie in das Nichts entführen
Wenn sie nur nicht vergehen und sich bleiben
Solange kann sie beide nichts berühren
Solange kann man sie von jedem Ort vertreiben
Wo Regen drohen oder Schüsse schallen.
So unter Sonn und Monds wenig verschiedenen Scheiben
Fliegen sie hin, einander ganz verfallen.
Wohin ihr? Nirgendhin. Von wem davon? Von allen.
Ihr fragt, wie lange sind sie schon beisammen? Seit kurzem.
Und wann werden sie sich trennen? Bald.
So scheint die Liebe Liebenden ein Halt.
  Orff Orff Sprechstücke
   
  Fotos: Willi Schabmair
 

 

 

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